Nachdem vor knapp zwei Jahren mit Nitrosaminen verunreinigte Arzneimittel vom Markt zurückgerufen werden mussten, lancierte das Swissmedic-eigene Labor OMCL (Official Medicines Control Laboratory) eine eigene Prüfmethode um Nitrosaminverunreinigungen empfindlicher nachweisen zu können. Ein Rückblick und Einblick in mehrere Fälle.
Das Problem ist die Menge
Grundsätzlich gilt: Die tolerierte Menge von dieser erbgutschädigenden Substanz ist von der maximalen Tagesdosis und der Einsatzdauer eines Medikamentes abhängig. So beträgt sie für NDMA in Valsartan (bei 300 mg/Tag und lebenslanger Einnahme) 0.3 ppm (Teil pro Million) bezüglich der Wirkstoffmenge. Die Herausforderung ist also, diese kleinste Menge von Verunreinigung zu finden, wie Massimiliano Conti, Abteilungsleiter Labor von Swissmedic erklärt. «Swissmedic überwacht den Markt der Arzneimittel. Das heisst, wir müssen beim Mustertest die kleinste Menge Nitrosamine aufspüren und identifizieren und auf dieser Ebene genau wissen, was wir suchen.» Normalerweise gelten für Verunreinigungen Grenzwerte von 0.1 Prozent des Wirkstoffs (ca. 1 000 ppm); bei erbgutschädigenden Stoffen liegt dieser Grenzwert sehr viel tiefer, das heisst, dass für den Nachweis von Nitrosaminen spezielle Analysentechniken eingesetzt werden müssen, die zirka 3000-mal empfindlicher sind, als die üblichen. Oder anhand eines praktischen Beispiels: Normalerweise suchen wir Verunreinigungen der Grössenordnung von 1 ml in einem Liter – in diesem Fall suchen wir diesen Milliliter aber in 33 000 Liter – das ist die Grösse eines Tanklastwagens.Neue Testmethode für Nitrosamine in Sartanen
Wir wollen weiterhin eine zentrale Rolle spielen und Grundlagen schaffen, damit nicht jede Institution alles testen muss und wir uns die Arbeit untereinander aufteilen können. Damit kommen wir schneller zu einem Screening und damit ans Ziel.