Gemeinsam mit der WHO konzipierte Swissmedic 2018 ein Trainingsangebot für Regulierungsbehörden aus Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen. Im November 2018 fand das erste Pilot-Training in Bern statt. In der Zwischenzeit wurden sieben solche Schulungen erfolgreich durchgeführt. Die Nachfrage ausländischer Behörden nach Unterstützung und Weiterbildung ist bis heute sehr gross. Mit diesem Trainingsprogramm können viele Interessensgruppen bedient und die Durchführung der Trainings effizient gestaltet werden. Die Trainings sind inzwischen fixer Bestandteil des WHO-Programms zur Stärkung der Regulierungssysteme ihrer Mitgliedstaaten geworden und werden von Swissmedic regelmässig angeboten.
Ziel des Programms ist es, das Wissen innerhalb einer Behörde so aufzubauen, dass sie effektive regulierende Massnahmen ergreifen und damit ihre Bevölkerung besser schützen kann. Das Training ist methodisch als «peer learning event» aufgebaut und deckt die Themenschwerpunkte QMS, Marktzulassung und Marktüberwachung ab.
Das Training im Frühjahr 2022 findet vom 16. – 20. Mai statt und richtet sich spezifisch an Behörden französischsprachiger Länder. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wird das Training weiterhin virtuell durchgeführt. Die Inhalte werden so weit wie möglich auf Französisch und Englisch zur Verfügung gestellt und mittels einer Simultanverdolmetschung vermittelt. Weil sich Englisch international zunehmend als «regulatorische Referenzsprache» etabliert hat, zielt die Schulung u.a. darauf ab, den Umgang mit der englischen Terminologie - über die Mittelsprache Französisch – zu trainieren. Dieser Wissensaustausch und -transfer soll den beteiligten Behörden helfen, auf internationaler Ebene flexibler und effektiver zu werden.
Damit das Engagement von Swissmedic und der WHO effektiv und nachhaltig ist, sind die ausländischen Behörden angehalten, zuhanden der WHO einen Vorgehensplan auszuarbeiten, wie das Gelernte in ihren Ländern umgesetzt wird. Ferner erarbeiten Swissmedic und WHO eine detaillierte Impact Study, um konkrete Auswirkungen und mögliches Verbesserungspotenzial des Trainings zu identifizieren. Die Studie soll noch im 2022 publiziert werden.