Die pharmazeutischen Unternehmen Moderna und Pfizer haben beim Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic letzte Woche Gesuche zur Änderung der bestehenden Dosierungsempfehlungen ihrer Covid-19 Impfstoffe eingereicht. Swissmedic prüft die eingereichten Daten in der rollenden Begutachtung.
Swissmedic prüft Zulassungserweiterung für eine dritte Dosis der Covid-19 Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna
Pfizer Schweiz AG und Moderna Switzerland GmbH haben Gesuche für eine dritte Impfdosis (Booster) eingereicht
16.09.2021
Die Covid-19-Impfstoffe von Moderna (Spikevax) und Pfizer/Biontech (Comirnaty®) sind aktuell in der Schweiz für Personen ab 12 Jahren zugelassen. Beide Impfstoffe werden in zwei Dosen verimpft.
Swissmedic begutachtet die eingereichten klinischen Daten zu den dritten Impfdosen ("Booster") auf Sicherheit und Wirksamkeit und prüft, ob die eingereichten Daten ausreichend sind, um die Indikation entsprechend zu erweitern. Swissmedic behandelt alle Gesuche in Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie prioritär, ohne Abstriche bei der inhaltlichen Prüfung zu machen. Wann ein Entscheid über die Zulassungsänderungen erfolgen kann, hängt von den eingereichten Daten und den Resultaten der klinischen Studien ab.
Auffrischimpfung
Bei der "Auffrischimpfung" handelt es sich um eine weitere Impfdosis, die geimpften Personen mit abgeschlossener Grundimmunisierung nach einer gewissen Zeit verabreicht wird, um das immunologische Gedächtnis aufzufrischen. Auffrischimpfungen wären angezeigt, sobald der Schutz nach der vollständigen Grundimmunisierung nicht mehr ausreichend ist, um schwere Krankheitsverläufe der Covid-19 Krankheit zu verhindern.
Aktuelle klinische Daten der in der Schweiz bisher eingesetzten mRNA-Impfstoffe sowie Erkenntnisse aus Beobachtungsstudien zeigen, dass der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen durch zweifach verabreichte Dosen anhält. Somit besteht zurzeit gemäss Empfehlungen der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) in der Schweiz kein akuter Bedarf für allgemeine Auffrischimpfungen.
Impfschutzdauer
Der Schutz einer Covid-19 Impfung vor einer Ansteckung oder vor einer milden symptomatischen Erkrankung wird durch neutralisierende Antikörper erreicht, die sich im Blut oder in den Schleimhäuten des Atemtraktes befinden. Bei einem erneuten Kontakt mit dem Erreger wird dieser erkannt und ein Ausbruch der Krankheit bzw. ein schwerer Verlauf der Krankheit wird so abgewehrt.
Die Menge dieser Antikörper nimmt nach der Grundimmunisierung durch eine zweifache Impfung langsam ab. In der Folge reduziert sich auch der Schutz vor einer asymptomatischen oder milden Ansteckung/Erkrankung, während der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen inklusive Hospitalisationen längere Zeit gewährleistet ist. Durch die vollständige Impfung werden nämlich neben Antikörpern auch B-Gedächtniszellen und T-Zellen gebildet, welche im Wesentlichen den Schutz vor schweren Erkrankungen gewährleisten, indem sie nach einem Viruskontakt reaktiviert werden und grosse Mengen an Antikörpern ausschütten, die wiederum den Erreger schnell und effizient bekämpfen.