Erfolgreicher Einsatz bei Kontrollaktion gegen illegalen Arzneimittelhandel

Swissmedic, das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) und Swiss Sport Integrity (SSI) haben einen Viertel von über tausend kontrollierten Postsendungen beschlagnahmt. Sie enthielten gefälschte oder nicht zugelassene Arzneimittel.

18.12.2024

Die mit Europol koordinierte internationale Aktion zielte darauf ab, illegale Importe von Arznei-, Doping- und Betäubungsmitteln zu verhindern. In der Schweiz haben sich Swissmedic, das BAZG und SSI beteiligt. Sie haben den Onlinehandel von Arzneimitteln auf legale Absatzmethoden überprüft und 1’009 verdächtige Postsendungen inspiziert. Bei einem Viertel der Pakete war der Import von Arznei- oder Dopingmittel illegal – ein klares Zeichen für die Wichtigkeit der Kontrollmassnahmen.

Die Ergebnisse auf einen Blick:

  • 1'009 verdächtige Sendungen wurden kontrolliert
  • 767 Sendungen enthielten Erektionsförderer (davon 18 Prozent mit Überdosierungen)
  • 246 Sicherstellungen von Sendungen mit Arzneimitteln, davon
  • 18 mit Dopingmitteln
  • 8 mit Betäubungsmitteln
  • Über 90 Prozent der sichergestellten Arzneimittel stammten aus Indien, wobei nur etwa die Hälfte der Pakete direkt aus Indien kamen.

Bewährte Zusammenarbeit der Schweizer Behörden

Die Mitarbeitenden des BAZG kontrollierten zusammen mit Fachexperten der zuständigen Behörden die Sendungen im Postzentrum Zürich-Mülligen. Bei Verdacht auf Verstösse gegen das Heilmittelrecht erfolgte eine direkte Übergabe an Swissmedic; SSI war für die entdeckten Dopingsendungen zuständig.

Die Ergebnisse zeigten eindrücklich, dass der illegale Arzneimittelhandel ein globales Problem ist und über Ländergrenzen hinweg operiert. Die zurückbehaltenen Sendungen umfassten ein breites Spektrum von Lifestyle-Produkten wie Erektionsförderern, Schlankheitsmitteln und Hormonen bis zu gefährlichen Betäubungsmitteln.

Wer auf dubiose Angebote im Internet eingeht, riskiert nicht nur seine Gesundheit, sondern unterstützt auch kriminelle Netzwerke. Zusätzlich besteht das Risiko, Opfer eines (Kreditkarten-)Betruges zu werden. Damit hängen finanzielle Verluste bis hin zum vollständigen Identitätsdiebstahl zusammen.

Die Erkenntnisse aus der Kontrolle in der Schweiz wurden zur Koordination an Europol gemeldet. Über diesen Weg wurden auch jene EU-Länder informiert, welche am häufigsten als Ursprungsland illegaler Sendungen identifiziert werden konnten. In ihrer koordinierenden Funktion bei der Verhütung und Bekämpfung internationaler Kriminalität wird Europol im kommenden Jahr einen Überblick über die gemachten Kontrollen und deren Resultate veröffentlichen.

Swissmedic rät dringend, keine Arzneimittel aus unsicheren Quellen zu beziehen. Illegaler Heilmittelhandel finanziert organisierte Kriminalität, gefährdet die Gesundheit von Menschen und verursacht Folgekosten, die von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Die Behörden werden weiterhin konsequent dagegen vorgehen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Tramadol
Beispiel einer Sendung aus Frankreich, die das BAZG entdeckt hat. In einem Beutel pflanzlicher Nahrungsergänzungsmittel war das Arzneimittel Tramadol versteckt. Dieses Schmerzmittel (mit Abhängigkeit- und Missbrauchspotenzial) gehört in der Schweiz zur Abgabekategorie A (verschärft verschreibungspflichtiges Arzneimittel).