Swissmedic: Leistungsfördernde Substanzen im Breitensport gefährden massiv die Gesundheit

22.07.2009

Im Leistungssport sind Dopingverstösse häufig. Was aber bisher nur im professionellen Radsport und bei Gewichthebern fast schon alltäglich ist, greift inzwischen auch bei Hobbyathleten und im Breitensport um sich. Aufgrund der grossen Anzahl von am Zoll beschlagnahmten illegalen Arzneimitteln, vor allem Muskelaufbaupräparate, warnt das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic jetzt vor der Einnahme dieser gefährlichen Substanzen.

Stichproben am Zoll haben ergeben, dass in der Schweiz immer mehr Hobbysportler anabole Steroide und andere leistungsfördernde Substanzen aus illegalen Quellen zu sich nehmen. So hat sich zwischen 2007 und 2008 die Anzahl der beschlagnahmten Muskelaufbaupräparate fast verdoppelt. Eigene Untersuchungen in den Labors von Swissmedic haben ergeben, dass von 17 beschlagnahmten Anabolika-Präparaten mehr als die Hälfte Grund für massive Beanstandungen gegeben hatten. Diese reichen von Verunreinigungen des Präparats über nicht oder falsch deklarierten Wirkstoffe bis zu massiven Unter- oder Überdosierungen.

Sportler, die zu verbotenen Substanzen greifen, spielen mit ihrer Gesundheit und sind sich oft nicht bewusst, welch gefährliche Mittel sie zu sich nehmen, warnt Swissmedic. Bekannt sind Nebenwirkungen wie Vermännlichung von Frauen oder Brustwachstum und Hodenverkleinerung bei Männern, Akne oder Haarausfall, von denen über die Hälfte der regelmässigen Anabolika-Konsumenten betroffen sind. Vor allem die Langzeitfolgen sind verheerend. Zu den besonders gefährlichen Nebenwirkungen von Anabolika, Amphetaminen und anderen Dopingmitteln gehören Potenzstörungen sowie Herz-Kreislauf- und Lebererkrankungen. Die Einnahme kann darüber hinaus schwere psychische Auswirkungen, wie eine massiv erhöhte Aggressivität haben, da vor allem das zentrale Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Einnahme von Dopingmitteln, kann die Persönlichkeitsstruktur eines Menschen vollkommen verändern.

Zu den ohnehin schon massiven Nebenwirkungen besteht beim Kauf über dubiose Quellen, besonders über das Internet zudem die Gefahr Wirkstoffe zu sich zu nehmen, die noch nie getestet wurden. Auch hier sind sich viele Hobbysportler der Gefahren nicht bewusst. Studien über Doping in deutschen Fitnessstudios haben ergeben, dass etwa jeder fünfte Besucher bereits Erfahrungen mit der Einnahme von verbotenen Substanzen hatte. Swissmedic geht davon aus, dass auch in der Schweiz immer mehr Freizeitsportler zu diesen gesundheitsschädlichen Substanzen greifen und warnt in diesem Zusammenhang erneut eindringlich vor dem Kauf dieser Substanzen über das Internet.