Daptomycin und eosinophile Pneumonie

Daptomycin und eosinophile Pneumonie

Eosinophile Pneumonie, charakterisiert durch eine Ansammlung von Eosinophilen im Lungengewebe, ist eine bekannte mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkung, die nach Anwendung von Daptomycin auftreten kann. Patientinnen und Patienten, die mit Daptomycin behandelt werden, sollen über die Anzeichen und Symptome einer eosinophilen Pneumonie informiert werden, damit sie sofort medizinische Hilfe suchen können, falls sie entsprechende Symptome entwickeln.


Eosinophile Pneumonie, Daptomycin, Antibiotika, Staphylokokken, Antibiotika-Resistenzen

Daten Ereignis

Beschreibung

Fall:                      2024

Altersgruppe:       30-60 Jahre

Geschlecht:         männlich

Arzneimittel:        Cubicin®

Wirkstoff:             Daptomycin

Indikation:            Empirische Antibiotikatherapie nach Revision einer implantatassoziierten Infektion

UAW:                   Akute eosinophile Pneumonie

Outcome:             Recovering

Nach operativer Revision eines Implantat-assoziiertem Infektes des oberen Sprunggelenks erhielt der Patient u.a. hochdosiertes Daptomycin intravenös. Sieben Tage nach Start der Antibiotikatherapie entwickelte er Fieber und trockenen Husten bei steigenden Entzündungsparametern. Im CT Thorax zeigten sich bilaterale, vorwiegend peripher verteilte, fleckige Verdichtungen. Eine umfassende mikrobiologische Diagnostik blieb ohne Erregernachweis. Im peripheren Blutausstrich und in der bronchoalveolären Lavage-Flüssigkeit zeigte sich eine Eosinophilie (7 % in der Lavage) Die Therapie mit Daptomycin wurde beendet und der Patient erholte sich ohne Steroidtherapie.

Fazit und Empfehlung

Die häufigsten Symptome der eosinophilen Pneumonie sind Husten, Fieber und Kurzatmigkeit. Die meisten Fälle treten nach mehr als zwei Behandlungswochen auf. Patienten, die Anzeichen oder Symptome einer eosinophilen Pneumonie zeigen, müssen unverzüglich medizinisch untersucht werden, einschliesslich einer bronchoalveolären Lavage, um alternative Ursachen einer Erkrankung auszuschliessen.

Diagnostische Befunde sind diffuse pulmonale Infiltrate und erhöhte Eosinophilenzahlen im Lungengewebe oder der bronchoalveolären Lavage-Flüssigkeit. Das Fehlen einer peripheren Eosinophilie schliesst die Diagnose einer eosinophilen Pneumonie nicht aus.

Beim Auftreten von Anzeichen einer eosinophilen Pneumonie muss Daptomycin abgesetzt werden. Zusätzlich kann eine Behandlung mit Kortikosteroiden erforderlich sein, um die Entzündung zu reduzieren. Daptomycin darf beim betreffenden Patienten nicht wieder angewendet werden.

Bei der Verwendung von Daptomycin ist besondere Vorsicht geboten, um diese seltene, aber potenziell schwerwiegende Nebenwirkung frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln.

Gesetzliche Meldepflicht unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) durch medizinische Fachpersonen

In der Schweiz müssen medizinische Fachpersonen, die zur Abgabe oder Anwendung von Arzneimitteln berechtigt sind, schwerwiegende und/oder bislang nicht bekannte Nebenwirkungen melden. Meldungen an Swissmedic können mit dem Elektronischen Vigilance-Meldeportal «ElViS» erfasst und übermittelt werden (ElViS-Login).

Referenzen

(1) Arzneimittelinformationen Cubicin®:

(2) Risikoinformationen BfArM: